In der Rückenlage kreuzen wir ein Bein über das andere, kippen die Beine zur Seite und untersuchen, wie sich die Drehung entlang der Wirbelsäule bis zum Kopf fortpflanzt, während das Becken zur Seite rollt. Mit der Atemwippe lockern wir in verschiedenen Positionen die Rippen und Schultern, zum Beispiel mit dem Kopf und den Armen in die eine und dem Becken in die andere Richtung gedreht. Zusammen mit einer gewissen Beugung wird der Brustkorb noch weicher, und das Ergebnis ist ein Gefühl, größer, breiter und entspannter zu sein.
Überkreuzen der Knie und Drehen (AY140)
Augen und Schultergürtel entgegengesetzt drehen
Auf dem Rücken schlagen wir ein Bein über das andere und lassen es behutsam zur Seite sinken, um das Becken und die Wirbelsäule zu drehen. An welchem Punkt fühlt sich der Kopf eingeladen, sich zu bewegen? In einer Reihe von Drehbewegungen mit den Armen im Dreieck zur Decke, die Handflächen aneinander, differenzieren wir den Schultergürtel im Verhältnis zum Kopf und zu den Augen. Danach ist es erstaunlich einfach, die gekreuzten Beine ganz zur Seite sinken zu lassen – und vielleicht reagiert der Kopf schon viel früher auf die kleinste Drehung der Wirbelsäule?
Das Pendel: Unterscheidung Beugung, Streckung und Neigung
In dieser Lektion geht es um die wichtige Funktion der Rundung und Streckung des Rückens. Wenn wir auf dem Boden sitzen (Seitsitz), stellen wir uns ein Pendel vor, das in der Mitte des Brustkorbs, hinter dem Brustbein und vor der Wirbelsäule hängt. Das Pendelbild hilft uns zu unterscheiden, ob wir uns zur Seite beugen oder tatsächlich nur zur Seite lehnen, ob wir die Wirbelsäule runden oder uns tatsächlich nach vorne/hinten lehnen.
Sich mit dem Ellenbogen zum Knie beugen
In dieser Lektion sitzen wir auf dem Boden, ein Bein lang, ein Bein aufgestellt. Wir legen die Hand, die dem langen Bein gegenüberliegt, hinter den Kopf, drehen und beugen uns nach vorne und richten den Ellbogen auf das Knie des langen Beins. Jegliche Verspannung im unteren und mittleren Rücken wird sich langsam entspannen und verlängern, während die Rundung nach hinten in Kombination mit der Beugung nach vorne in verschiedenen Positionen erkundet wird.
Rollerlektion: Eine Beckenseite nach hinten absenken
Wir heben das Becken an und legen die Rolle in Längsrichtung – also parallel zur Körpermittellinie – unter eine Beckenhälfte. Dadurch entsteht eine asymmetrische Haltung, die wir verstärken, indem wir die andere Hälfte des Beckens sanft nach hinten zum Boden hin absenken. Die Lektion aktiviert die diagonale Beziehung zwischen Schultern und Becken, befreit die Wirbel und stabilisiert die inneren Teile des Beckens: Kreuzbein, ISG und Hüftgelenke.
In der Rückenlage die Beine hin und her kippen
In der Rückenlage, mit aufgestellten Beinen, lassen wir die Knie (Beine) zur Seite fallen, beide Beine in dieselbe Richtung, so dass das Becken nach rechts und links rollt. Durch eine Reihe von differenzierten Bewegungen mit den Beinen lockern wir nicht nur die Hüftgelenke, sondern auch die miteinander verbundenen Teile des Beckens, nämlich das Kreuzbein und das Darmbein. Wir suchen zudem die Verbindung zum Hals und zum Kopf: Wie werden die Bewegungen der Beine eigentlich über die Wirbelsäule an den Kopf übertragen?
Peripheres Sehen: Die “Nasenflöte” spielen
In der Seitenlage erforschen wir zunächst, wie die Drehfähigkeit der Brustwirbel durch Drehen des Arms in verschiedenen Positionen verbessert werden kann. Wir schließen dann ein Auge, heben den Arm und schauen auf die Fingerspitzen, während wir gleichzeitig den Nasenrücken in der nahen Peripherie sehen. Um die Sache ein wenig lustig zu machen, stellen wir uns vor, dass wir mit sanften Fingerbewegungen eine Flöte auf dem Nasenrücken spielen.
Die Schulter-Uhr
In der Seitenlage erforschen wir, wie sich die Schulteruhr, d. h. das Bewegen der Schulter in einem Kreis entlang einer Uhr, auf den gesamten Körper auswirken kann. Dies ist eine sehr ruhige, aber intensive Lektion, die die Fähigkeit des motorischen Systems, präzise Richtungsänderungen wahrzunehmen, verfeinert. Am Ende der Lektion können wir zwei oder drei Uhrbewegungen gleichzeitig machen: mit der Schulter, mit der Hüfte und vielleicht sogar mit dem Kopf?
Der “Wackelkopf” – den Schädel seitlich neigen (Atlas)
Wir neigen den Kopf zur Seite und untersuchen die Bewegung des Schädels im Verhältnis zur Halswirbelsäule. Diese Bewegung ist z.B. in Indien und Sri Lanka ganz natürlich, wo die Menschen ihren Kopf zur Seite kippen, um zu bejahen. In unserer Kultur mag sie sich etwas fremd anfühlen, aber sie kann uns helfen, Hals und Nacken sowie auch den Atlas von Blockade zu befreien.
“Der Knoten”: Seitlich neigen, dann drehen und beugen
In der Rückenlage beugen wir uns zur Seite und fügen dann Drehungen und Beugungen in einer Reihe komplexer Bewegungskombinationen hinzu. Vor allem der Hals und der Kopf fühlen sich länger und freier an. Eine Rückmeldung aus dieser Stunde war sogar, dass sich der Hals zum ersten Mal seit Jahren wieder weich und flexibel anfühlte. Die Lektion setzt bereits Erfahrung mit Feldenkrais voraus.